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Gründung der Sulzbacher Feuerwehr und ihre Entwicklung bis heute


Am 15. April des Jahres 1877 kamen auf Einladung des derzeitigen Bürgermeisters Ganns ungefähr 70-80 Männer aus Sulzbach und seinen übrigen Ortsteilen zusammen , um über eine neue und zwar freiwillige Feuerwehr zu beraten und zu beschliessen.

Als dann bei dieser Zusammenkunft durch den Bürgermeister, die von einem besonderen Ausschuss verfassten Satzungen verlesen und durch die Anwesenden anerkannt wurden, war der Grundstein zum Aufbau der Sulzbacher Feuerwehr gelegt. Noch am gleichen Tage wurde durch eine Wahl der Vorstand und seine engsten Mitarbeiter bestimmt. Dies geschah in der Wirtschaft Fr. Martin.

Am 8. Mai 1877 wurde dann auch durch den Bürgermeister eine Polizeiverordnung erlassen, die von der Königlichen Regierung  zu Trier genehmigt wurde. Unter anderem besagte diese Verordnung, dass die bei einem Brande “ alle Anwesenden auf der Brandstelle zum Wasserreichen, beim Pumpen, zur Bewahrung des Eigentums usw. helfen müssen und diejenigen, die nicht zu beschäftigen sind, von der Brandstelle zu entfernen seien.” Hierzu wurden besondere Feuerwehrmänner bestimmt, dessen Aufgabe es war, die Neugierigen und Nichtbeschäftigten von der Brandstelle zu entfernen.

Mit Ernst und Gewissenhaftigkeit ging man an die Aufbauarbeit. Es wurden Geräte und Ausrüstungsstücke beschafft, die Männer beteiligten sich rege an den Übungen, so dass die junge Wehr im Jahre 1878 erstmalig mit einer Hauptübung an die Öffentlichkeit trat. Mit beharrlicher Treue zur Sache, den gefährdeten Mitmenschen in ihrer not zu helfen, entwickelte sie sich immer weiter und erreichte somit ihre einsatzfähige Beständigkeit.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Sulzbach und in den übrigen Ortsteilen die Wasserleitung gebaut. Die immer wieder aufkommenden Sorgen um das notwenige Löschwasser war hiermit grösstenteils behoben und somit auch die Löscharbeiten der Männer wesentlich erleichtert. Als dann nach wenigen Jahren der Feuerwehr ein Mannschaftswagen und noch eine mech. Leiter, beide mit Pferdebespannung, zur Verfügung gestellt würde, nahm die Schlagkraft und die Einsatzfähigkeit einen beachtlichen Aufschwung.


Dann brach der erste Weltkrieg aus. Alle wehrfähigen Feuerwehrkameraden eilten zu den Fahnen. Die Reihen der Feuerwehr schmolzen stark zusammen und mit den wenigen älteren daheim Verbliebenen, in Verbindung mit den ganz jungen Burschen, konnte der notwenige Feuerschutz aufrecht erhalten werden.


Nach Beendigung des Krieges nahm der grösste Teil der Heimgekehrten ihren Dienst bei der Feuerwehr wieder auf. Die Jungen blieben dabei und weiterer junger Nachwuchs gesellte sich dazu, um die Lücken zu schliessen. Die nachfolgende Besatzungszeit und die Abtrennung vom Mutterland konnte den Feuerwehrgeist nicht eindämmen, im Gegenteil, er wurde gestärkt.


Schon im Jahre 1926 erhielt die Sulzbacher Feuerwehr ihr erstes Feuerwehrauto. Es war ein Mannschaftswagen, der für den Fahrer und einer sieben Mann Besatzung Platz bot, und mit einem Hydrantengerät, Schläuchen und einer kleinen Schiebeleiter bestückt war. Noch im gleichen Jahr beschaffte man eine Motorspritze, die eine Pumpenleistung von 400 l/Min. hatte. Sie war auf einem zweirädrigen, luftbereiften Fahrgestell aufgeprotzt und konnte dem Mannschaftswagen angehängt werden.


Damit ist eine neue Epoche in der Sulzbacher Feuerwehr eingetreten, die Motorisierung hat ihren Einzug gehalten. Mit Schneid und Eifer wurde von den in der Wehr befindlichen Handwerkern ein weiterer Mannschaftswagen im Eigenbau erstellt. Der mit Pferdebespannung vorhandene Mannschaftswagen wurde ausser Dienst gestellt. Im Jahre 1936, ein Jahr nach der Rückgliederung des Saarlandes an Deutschland, hielt ein weiteres motorisiertes Fahrzeug seinen Einzug in das Sulzbacher Gerätehaus. Das erste Auto, das nun den Ansprüchen nicht mehr gewachsen war, wurde ausgemustert.


Jedoch wurde diese Aufwärtsentwicklung abermals jäh unterbrochen, als der zweite Weltkrieg entbrannte. Wiederum wurde der grösste Teil unserer Wehrleute zu den Waffen gerufen. Der Feuerschutz musste mit Jugendlichen, Notdienstverpflichteten und einem von Staatsseite her aufgestellten Sicherheits- und Hilfsdienst aufrecht erhalten werden. Aber es musste weitergehen.


Viele der vorher sorgsam gepflegten Geräte waren durch den ständigen Einsatz stark mitgenommen, andere wurden von durchziehenden Truppen einfach requiriert. Viele Kameraden sind im Krieg geblieben.                                                                           

Die, die weitermachten standen vor einem Trümmerhaufen.
Aber mit viel Engagement und vielen jungen Wehrleuten war eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung vorprogrammiert.


Ein Motor dieser Entwicklung war der damalige Wehrführer Willi Schäfer, der von 1938 bis 1953, und somit auch während des Krieges für den Brandschutz im Sulzbachtal verantwortlich schrieb.


Verfügte die Feuerwehr Sulzbach 1934 noch über 2 Löschfahrzeuge und 120 Mann, so konnten sie 1945 noch auf 40 Mann und 1 Löschfahrzeug zurückgreifen.
In den Aussenbezirken waren teilweise noch die Pumpen vorhanden, der fahrbare Untersatz fehlte, Kraftstoff war kaum vorhanden, über jeden verbrauchten Liter musste Rechenschaft abgelegt werden.


Der Brandschutz war am Boden, und das bei 20400 Einwohnern.
Aber wieder waren es die Freiwilligen, die die Sache vorantrieben. Auch gesellschaftlich ging es aufwärts.


1947 fand der erste Wehrball nach dem Kriege statt.


Zehn Jahre nach dem 2. Weltkrieg waren alle Löschzüge motorisiert.
Dies allein war jedoch nicht ausreichend, um den Erfordernissen, der immer weiter fortschreitenden technischen Entwicklung Rechnung tragen zu können.

In der Folge wurden konsequenterweise weitere technische Geräte und Fahrzeuge angeschafft.
Einzelne Gross- und Alarmübungen, wie auch der Besuch der Feuerwehrschulen dienten dem Zweck, den Ausbildungsstand des einzelnen Feuerwehrmannes zu verbessern.

1982 war das Jahr des Baubeginns des neuen Gerätehauses für den Stadtkern Sulzbach, nachdem man sich zuvor mit der Stadtverwaltung über den Standort im Hessenland am Schnappacher Weg geeinigt hatte. An den Pfingstferien des Jahres 1985 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Im Jahr 2008 kam es dann zu einer Umstrukturierung und aus den bisherigen 4 Löschzügen wurden 4 Löschbezirke. Diese arbeiteten auch weiterhin Hand in Hand, bis es 2013 auf Grund von Mitgliedermangel zur Schließung des Löschbezirkes 2 Schnappach kam.

Heute sind in den drei Löschbezirken (Stadtmitte, Altenwald und Neuweiler) 143 Aktive Feuerwehrleute tätig. Dazu kommen 65 Kinder und Jugendliche, die in der Jugendfeuerwehr aktiv sind sowie 20 Mitglieder in der Altersabteilung. Der Spielmannszug der Feuerwehr Sulzbach hat aktuell 21 Mitglieder (Stand 28.05.2019).